Bodo Röhr hatte stets eine besondere Leidenschaft für die deutsche Sprache und Literatur und dazu gehörte für ihn auch das Niederdeutsche. Diese Begeisterung an andere weiterzugeben und vor allem in jungen Menschen die Lust am Lesen und Schreiben zu wecken, war ihm immer besonders wichtig.



Bilder zum Lesen:
das Kinderbuchhaus im Altonaer Museum

Bücher und Bilder, Texte und Illustrationen – eine Verbindung, die Kinderliteratur lebendig werden lässt. Mit dem Lesen der Bilder beginnt das Lesenlernen, und Bilder sind es oft, die die Phantasie auf die Reise schicken und ein Buch zum Erlebnis machen. Diesem so wichtigen Vorgang widmet sich das Kinderbuchhaus im Altonaer Museum. Originalillustrationen werden in wechselnden Ausstellungen präsentiert, Werkstattprogramme, Lesungen und Vorträge runden das Bild ab.
Das Kinderbuchhaus ist ein Ort lebendiger Buchkultur. Seit 13 Jahren ist es zu Gast im Altonaer Museum und wurde seit 2019 von der Bodo Röhr Stiftung gefördert.


Seiteneinsteiger:
das große Hamburger Lesefest

Kinder und Jugendliche für die deutsche Sprache und Literatur zu begeistern war ein Ziel von Bodo Röhr. So ist es naheliegend, dass sich die Bodo Röhr Stiftung seit 2018 als Hauptförderer am fest etablierten Hamburger Lesefest beteiligt. Der Verein Seiteneinsteiger e.V. präsentiert auf seinen Veranstaltungen das vielfältige Angebot Hamburgs als Hochburg der deutschen Kinder- und Jugendliteratur.


Eine Zeitreise durch Hamburgs Geschichte:
„Historicus“

Zusammen mit der Autorin Irene Haarmeyer und dem Musiker Jan Haarmeyer kann die Stiftung Hamburger Viertklässler auf eine spannende interaktive Reise durch Hamburgs Geschichte schicken, auf der sie 18 wichtige Epochen und Ereignisse der Hansestadt kennen lernen. Medium war das Buch „Historicus. Eine spannende Zeitreise durch die Geschichte Hamburgs“, Ziel ein besseres Verständnis für historische Zusammenhänge und nicht zuletzt für die eigene Herkunft und Identität. Die Bodo Röhr Stiftung ist Hauptförderer der Historicus-Veranstaltungen.


Aus dem Leben:
Projekt Schulhausroman

Schülerleben als Literatur: Beim Projekt Schulhausroman entwickeln Schüler zusammen mit professionellen Autoren eigene Geschichten und gewinnen so auf unkonventionellen Wegen einen Zugang zu Sprache und Literatur. Das in der Schweiz schon seit Jahren erfolgreiche Projekt wird in Hamburg vom „Jungen Literaturhaus“ veranstaltet und seit 2018 von der Bodo Röhr Stiftung unterstützt.


Philosophieren mit Kindern:
„Gedankenflieger“

Kinder sind kreative Philosophen. Sie bringen alles mit, was es braucht, um auch die Gedankenwelt zu erforschen: Offenheit, unverbrauchte, naive Neugier, Entdeckerfreude und unkonventionelle Ansätze und Sichtweisen. Spannende Rätsel können sie begeistern, seien sie nun weltbewegend groß oder scheinbar unbedeutend klein.
Doch auch die lebendigste Phantasie braucht Nahrung, der intensivste Dialog eine Grundlage. Beides bietet das Junge Literaturhaus Hamburg mit seinem philosophischen Programm spezielll für Kinder im Grundschulalter – genannt „Gedankenflieger“.
Die einfache und zugleich faszinierende Frage: „Woher kommen die Gedanken?“ war der Start für eine Erfolgsgeschichte, die schon viele Jahre dauert.
Ein Erfolgsgeheimnis der „Gedankenflieger“ ist das reizvolle Kontrastprogramm zum Schulalltag. Geht es dort ums Beantworten von Fragen, so geht es im Jungen Literaturhaus um das Finden der Fragen selbst. Ausgehend von einer ausgewählten, vorgelesenen Geschichte lernen die Grundschulkinder hier etwas zu durchdenken, Gedanken zu teilen, im Gespräch gemeinsam einen roten Faden zu verfolgen und ihre Sprache und ihre Argumente immer weiter zu verfeinern. Die Kinder erfahren, dass entgegengesetzte Meinungen und ganz andere Ideen nicht etwa Aggression oder Ablehnung bedeuten, sondern eine Einladung zum Austausch, zur gegenseitigen Bereicherung und zur Akzeptanz auch abweichender Standpunkte.
Alles Fähigkeiten, ohne die eine Gesellschaft auf Dauer nicht gut funktionieren kann.

Der Bodo Röhr Stiftung liegt es am Herzen, das Junge Literaturhaus und seine „Gedankenflieger“ bei ihrer wertvollen Arbeit zu unterstützen.


„Die Arche“

Die „Arche“ in Hamburg-Jenfeld macht ihrem Namen alle Ehre: Sie ist ein viel gefragter Zufluchtsort für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 18 Jahren. Hier werden sie aufgefangen, hier finden sie ein verlässliches Umfeld, hier werden sie vom Kindergartenalter bis zum Berufseintritt unterstützt. Neben praktischen Alltagshilfen wie kostenfreiem Mittag- und Abendessen, Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfeunterricht und Kleiderkammer umfasst das Programm der „Arche“ auch vielfältige kulturelle und sportliche Angebote.
Die aktuelle Situation stellt den Verein vor besonders große Herausforderungen. Viele der betreuten Kinder und Jugendliche leiden stark unter den Folgen der Pandemie, und zudem nimmt der Zustrom von Flüchtlingskindern aus der Ukraine deutlich zu.
Allen Jugendlichen gemeinsam sind oft erhebliche Defizite in der deutschen Sprache, die eine Integration erschweren. Die „Arche“ nimmt sich dieser Probleme gezielt an und bietet ein umfassendes Angebot zur Sprachförderung. Es umfasst unter anderem Förderangebote im Lesen, Sprechen und Schreiben und kleine Sprachkurse für neu ins Land gekommene Kinder im Grundschulalter. Dazu gibt es sprachfördernde Freizeitprojekte wie Lese-Rallyes, Wissenquizze, Buchstabier-Wettbewerbe sowie Schreib- und Theaterprojekte. All das ist nicht nur hilfreich für den Spracherwerb, sondern zugleich auch praktische Integration.

Die Bodo Röhr Stiftung unterstützt die „Arche“ seit 2022.


Plattdeutsch an Hamburgs Uni:
Jugendsprache Niederdeutsch?

Immer weniger Studenten kommen mit Niederdeutsch-Kenntnissen an die Hamburger Universität. Um dennoch das Interesse am Plattdeutschen zu wecken und zu unterstützen, um die „Ursprache“ Hamburgs nicht aussterben zu lassen, fördert die Stiftung seit 2018 ein Forschungsprojekt über „Niederdeutsch als Jugendsprache. Sprachgebrauch und Spracheinstellungen von Hamburger Jugendlichen“. Wie sprechen Hamburger Jugendliche heute? Was bedeutet ihnen das Niederdeutsche? Ziel ist es, fundierte Prognosen über die zukünftige Entwicklung des Niederdeutschen zu erstellen und zu untersuchen, inwieweit entsprechende Angebote in Schulen und öffentlichen Institutionen zum Spracherhalt beitragen können.

Die Bodo Röhr Stiftung gab darüber hinaus Mittel für die Ausstattung der Universitätsbibliothek mit neuer Literatur zum Niederdeutschen.


Aus Hamburg für Hamburg:
„Platt för de Stadt“

Vereine, Initiativen und andere Organisationen zu vernetzen, die niederdeutsche Sprache ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, möglichst viele Hamburger zu erreichen – dem hat sich der Plattdüütschroot for Hamborg seit 2003 verschrieben. Das sind Ziele, die auch Bodo Röhr sehr am Herzen lagen, und so unterstützt die Bodo Röhr Stiftung seit 2019 den Plattdeutsch-Tag. „Platt för de Stadt“ bietet Veranstaltungen an verschiedenen Orten: in Theatern, Bibliotheken, Kirchen, Kulturhäusern, Heimatvereinen und an beliebten Treffpunkten wie Planten und Blomen oder in Hagenbecks Tierpark.